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Rückblick: "Tag der Brieftaube"

Verantwortlicher Autor: K.-W. Fleißig Brünn, 23.04.2019, 12:58 Uhr
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Brünn [ENA] Zum bundesweiten „Tag der Brieftaube“ hatte am 14. April 2019 der „Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V.“ eingeladen. Züchterinnen und Züchter waren angetreten, um ihr Hobby der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. „Der Tag der Brieftaube“ wurde so zu einem „Tag der offenen Tür“. In den einzelnen Regionen hatten sich Züchter bereit erklärt, an diesem Tag teilzunehmen.

Einer von ihnen im Landkreis Hildburghausen war der Brünner René Güntzel. Auch wenn an diesem Sonntagnachmittag nicht gerade optimale Temperaturen mit knapp über dem Gefrierpunkt herrschten, ließen sich die am Hobby der Brieftaubenzucht Interessierten nicht abhalten, sich auf den Weg in den Ort zwischen Eisfeld und Brattendorf zu machen. Unter ihnen Brieftaubenzüchter und „Laien“. Zu den Züchtern gehörten u. a. Vater Horst Güntzel aus Schackendorf, Siegbert Achtenhagen aus Harras oder auch Fredi Heß aus Sachsenbrunn. Heß ist hier in Brünn Einsatzstellenleiter.

In der Reisevereinigung Thüringer Wald – zu der auch der Verein Brünn mit den Orten Brünn, Sachsenbrunn und Eisfeld gehört – gibt es insgesamt fünf solcher Einsatzstellen. Vor Ort an diesem Tag der offenen Tür war auch Bernhard Knauer, der erste Meister der Reisevereinigung Thüringer Wald aus den Jahren 2017 und 2018. René Güntzel hat die Brieftaubenzucht quasi von seinem Vater in die Wiege gelegt bekommen. „Seit Kindesbeinen“ – offiziell seit 1983 – ist er Mitglied im heutigen Verein 0239 Brünn. Vorbilder stärken Menschen – und so war es auch beim Brieftaubenzüchter Güntzel der Fall. Schon als Kind war er etliche Male Jugend-Kreismeister und einmal Bezirksmeister.

Im Jahr 2002 war der Brieftaubenfreund im 28. Bezirk Nord (von Coburg über Kronach, Forchheim bis hin nach Nürnberg) mit schnellen Tauben Bezirksmeister. So ca. 100 Tiere werden es heute sein, meint René Güntzel, die er sein Eigen nennen kann. Darunter sind auch Jungtiere und fünf Zuchtpaare. Untergebracht sind die Brieftauben in einem Jungtierschlag, einem Hauptschlag und einem Zuchtschlag. So konnte an diesem Tag der offenen Tür gefachsimpelt und Gedanken ausgetauscht werden und die Laien in punkto Brieftaubenzucht hatten eine der seltenen Gelegenheiten, sich über das Hobby am Tier zu informieren. Da konnte ein Blick in den „Kindergarten“, den Jungtaubenschlag, ebenso geworfen werden wie in den „Reiseschlag“, den Hauptschlag.

Mit seinen 81 Jahren beweist Horst Güntzel, dass man auch im etwas höheren Alter Spaß am Hobby der Brieftaubenzucht haben kann. Wie selbstverständlich meint er: „Natürlich bin ich noch aktiv!“ Ungefähr 50 Tiere sind es, die ihm gehören. Für den Brieftaubenzüchter René Güntzel beginnt demnächst die Saison 2019. In seinen Schlägen hat er Allround-Tauben für die Kurz- und Mittelstrecke. Da gilt es beispielsweise eine Strecke von 150 bis 160 Kilometer (Wertheim und Pfungstadt) oder auch eine Strecke über rund 670 Kilometer von Paris aus zurückzulegen.

Der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e. V. ist die Dachorganisation des Brieftaubenwesens in Deutschland. Er wurde 1884 gegründet. Dem Verband gehören zurzeit rund 30.000 Brieftaubenzüchterinnen und Brieftaubenzüchter in mehr als 5.000 Vereinen an. Im April 2018 wurde das Brieftaubenwesen in Nordrhein-Westfalen zum Immateriellen Kulturerbe ernannt. Der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V. unterhält übrigens in Essen, dem Sitz des Verbandes, eine eigene Spezialklinik für Brieftauben und Ziervögel. Wie in vielen Vereinen, so würde man sich natürlich auch im Brünner Verein über das Interesse der jüngeren Generation sehr freuen.

Solch ein „Tag der offenen Tür“ anlässlich des bundesweiten „Tages der Brieftaube“ bietet eine gute Möglichkeit, für Nachwuchs zu werben. Interessierte konnten sich zu dieser Gelegenheit die Haltung der Tiere aus der Nähe ansehen und mit Freunden des Hobbys ins Gespräch kommen. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt. Züchter René Güntzel resümierte am Ende des Tages: „Ich bin zufrieden, auch wenn das Wetter nicht so war.“ Sein Dank geht an die Besucher und an seine Familie, die ihn tatkräftig unterstützt hat. Eingeschlossen in den Dank sind auch die Züchterkollegen, die ihn an diesem Sonntagnachmittag zur Seite standen.

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